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Der kreative Kopf hinter „Bumblebee“: Regisseur Travis Knight im Interview

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In „Bumblebee“ erzählt Regisseur Travis Knight die Vorgeschichte des gleichnamigen gelben Autobots, der in „Transformers“ von 2007 ebenfalls prominent vertreten war. Dabei ist ihm ein Film gelungen, der sich komplett von den bisherigen „Transformers“-Filmen unterscheidet, was bei Knights Hintergrund im Animationsfach aber eigentlich auch kein Wunder ist. Im Interview erklärt der „Bumblebee“-Macher, wie es dazu kam, dass ihm die Regie angeboten wurde.

Bisher warst du vor allem für Stop-Motion-Filme wie „ParaNorman“ oder „Kubo – Der tapfere Samurai“ bekannt. Wie kam es zum Wechsel ins Live-Action-Fach? Hast du die Studios wissen lassen, dass du dafür offen bist? Oder sind die Produzenten auf dich zugekommen?

Travis Knight: Das kam für mich völlig aus dem Nichts. Ich habe meine Filme bei Leika gemacht, aber nach dem Start von „Kubo – Der tapfere Samurai“ kamen plötzlich die Anfragen der Studios. Ich habe das nicht allzu ernst genommen, aber natürlich habe ich mich trotzdem mit ihnen getroffen. Die Filmindustrie ist ein Dorf, da helfen Kontakte immer weiter. Dann kam ein Anruf der Produzenten von Paramount, dass sie mich wegen des nächsten „Transformers“-Films treffen wollen. Ich war schockiert, denn in Anbetracht der fünf Filme, an denen ich bisher gearbeitet habe, hatte ich selbst nicht den Eindruck, dass ich unbedingt in diese Schublade von Regisseur passe.

Ich bin ein ganz anderer Filmemacher als Michael Bay. Aber sie meinten, sie wollen das Franchise in eine ganz neue Richtung führen. Ich habe ihnen dann erklärt, wie ich einen „Transformers“-Film machen würde, wenn ich die absolute Freiheit hätte. Nicht einmal fünf Tage später haben sie wieder angerufen und gesagt, dass sie den Film mit mir machen wollen. Damit hätte ich nie gerechnet.

„Bumblebee“ ist im Vergleich zu den anderen „Transformers“-Filmen eine Nummer kleiner – wie hast du entschieden, welche Transformers und Decepticons du trotzdem unbedingt dabeihaben willst?

Travis Knight: Es ist ja eine Origin Story für Bumblebee, also steht er natürlich im Zentrum. Das macht für mich auch Sinn, weil er in jeder Iteration der Geschichte derjenige Transformer ist, der die tiefste Verbindung zu den menschlichen Figuren aufbaut. Warum ist das so? Für mich ist es spannend, das herauszufinden. Die „Transformers“-Mythologie ist sehr umfangreich und in „Bumblebee“ beschäftigen wir uns nur mit einer kleinen Ecke davon.

Trotzdem gab es die Chance, einige alte Bekannte zumindest in kleinen Cameo-Aufritten dabeizuhaben – und da bin ich einfach zu meinen eigenen Favoriten zurückgekehrt: Natürlich muss Optimus dabei sei. Dazu Wheeljack, RC, Soundwave und Ravage. Das sind die Transformers, die ich als Kind am coolsten fand, also habe ich sie jetzt in den Film gepackt.

In „Bumblebee“ sind auch noch andere Transformers dabei. Im Bild: Shatter (l.) und Dropkick

In einem Prequel geht es ja auch immer darum, gewisse Lücken in der Biographie eines Charakters zu schließen. Das kann man so machen wie „Solo: A Star Wars Story“ im vergangenen Jahr, wo wir die wohl denkbar dämlichste Erklärung für einen Nachnamen bekommen haben. Wir habt ihr denn entschieden, welche Dinge über Bumblebee ihr „erklären“ und welche ihr weiterhin offenlassen wollt?

Travis Knight: Beim Filmemachen kämpft man ja immer mit einer gewissen Zeitbeschränkung. Unsere erste Drehbuchfassung hatte noch 150 bis 180 Seiten. Das ist einfach zu viel für einen Film. Deshalb muss man sich zunächst darüber klar werden, was der Kern der Geschichte ist – und dann darauf aufbauen. Und unser Kern ist die Frage: Wer ist Bumblebee? Und warum hat gerade er diese tiefe Verbindung zu den Menschen? Und dann kann man in der restlichen Zeit natürlich auch noch ein bisschen herumspielen. In den Bay-Filmen spricht er ja ausschließlich mit seinem Radio. Deshalb erklären wir, wie es dazu kam, wie er seine Stimme verloren und sie schließlich wiedergefunden hat.

„Bumblebee“ läuft seit dem 20. Dezember 2018 in unseren CineStar-Kinos. Tickets gibt es hier.

Dieses Interview ist zuerst bei FILMSTARTS erschienen. Interview: Christoph Petersen.


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