Handlung
Gut ein Jahr nach der Brandwüste und dem Überfall von WCKD mit der Gefangennahme vieler Immuner, müssen im dritten und letzten Teil der Fantasy-Action-Trilogie Thomas (Dylan O’Brien), Newt (Thomas Brodie-Sangster) und die übrigen Widerstandskämpfer von The Right Arm, Minho (Ki Hong Lee) und die anderen Gefangenen aus den Fängen von Janson (Aidan Gillen) befreien. Ihre Reise bringt sie in die sog. „Letzte-Stadt“, wo die Charaktere auf alte Bekannte treffen und unliebsame Bündnisse eingehen müssen. Der Plan von Thomas & Co. sieht vor, die offene Rechnung mit Teresa (Kaya Scodelario) zu begleichen, WCKD zu zerstören und die Frage nach dem Heilmittel gegen den Brandvirus aufzuklären…
Der Cast und deren Figuren
Wieder mit dabei ist Thomas, der von Dylan O’Brien verkörpert wird. Auch im dritten Teil übernimmt der Sympathieträger die Rolle des souveränen Anführers. Ihm zur Seite stehen seine äußerst loyalen und immer-begleitenden Freunde Newt (gespielt von „Game-of-Thrones“-Darsteller Thomas Brodie-Sangster) und Frypan (Dexter Darden). Diese drei Figuren kennen wir bereits aus dem ersten Teil der Trilogie. Und auch Jorge (Giancarlo Esposito) und Branda (Rosa Salazar) – die im zweiten Teil hinzukamen – werden die Befreiungsaktion unterstützen. Wirklich neue Figuren werden im Film nicht auftauchen. Dafür gibt es ein Wiedersehen mit einem bekannten Gesicht, welches eigentlich totgeglaubt war.
(Achtung: Spoiler!) Gally (Will Poulter) bringt Thomas, Newt und die anderen vor den Toren der Stadt in Sicherheit und wird mit ihnen ein Bündnis eingehen – da kann man sich auf Grund der Ereignisse im 1. Teil vorstellen, dass Thomas nur widerwillig mit ihm zusammenarbeiten will.
Der Fokus in diesem Teil fällt mehr auf zwei Figuren: Teresa und Newt. Während Teresa mit ihren inneren Konflikten und dem moralische Dilemma gegenüber ihren Freunden fokussiert wird, gerät Newt in zunehmend starke gesundheitliche Probleme. Die Vorkomnisse der letzten Monate sind nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Auf welcher Seite Teresa nun letztendlich steht, bleibt bis zum Schluss unklar. Newt hingegen etablierte sich schon im zweiten Teil zum heimlichen Publikumsliebling. Seine Loyalität und Treue zu seinen Freunden, insbesondere Thomas, macht die erzählerische Wendung umso tragischer. Die Macher der Trilogie halten ihre unberechenbare und spannungserzeugende Erzähllinie mit der Frage, wer am Ende eigentlich übrig bleibt, bis zum Schluss strikt aufrecht. Durch den Figurenfokus bietet der Film einzelnen Charakteren intimere und emotionalere Dialoge, womit im letzten Teil auch ein Hauch von Drama, Emotionalität und Tiefgang Einzug findet und nicht nur bloße Action bleibt. Diesmal ist in „Maze Runner“ eine deutliche Charakterentwicklung zu bemerken, die letztendlich auch der schauspielerischen Leistungen des Hauptcasts und der Chemie in dessen Zusammenspiel zu verdanken ist.
Hintergründe
Eigentlich hätten wir mit dem dritten „Maze Runner“-Film schon Anfang 2017 gerechnet. Die Dreharbeiten haben auch pünktlich im März 2016 begonnen, musst dann aber auf Grund einer Verletzung von Dylan O’Brien, die er sich am Set zuzog, unterbrochen werden. Erst gut ein Jahr später gab es eine Wiederaufnahme des Drehs, dessen letzte Klappe im Sommer 2017 fiel.
Der Film basiert – wie schon seine Vorgänger – auf der Roman-Serie von James Dashner. „The Death Cure“ (2011 erschienen) wurde von T.S. Nowlin fürs Kino adaptiert und unter der Regie von Wes Ball verfilmt.
Lob, Kritik & Fazit
Der dritte Teil der Saga erfreut sich einem neuen erzählerischen Schwung in der Handlung und kann mit viel Drive und Dynamik punkten. Natürlich muss man die ersten beiden Teile gesehen haben, um der Handlung folgen zu können. Es gibt kein Rückblende am Anfang, sondern der Film knüpft nahtlos an seine Vorgänger an. Die Anfangssequenz ist eine spektakuläre Rettungsaktion. Voller Action und Spannung versuchen Thomas und seine Freunde, die Gefangenen aus einem fahrenden Zug zu befreien. Gut 15 Minuten lang bekommt der Zuschauer eine bis ins kleinste Detail geplante Choreographie zu sehen – die verspricht, dass die Trilogie ein episches Finale erhalten wird. Natürlich machen die Jugendlichen das, was sie in den anderen Filmen auch schon getan haben: rennen wild und orientierungslos von A nach B, bis sie einen halbwegs konkreten Plan haben. Der Gewaltgrad nimmt in diesem Teil aber nicht ab, findet allerdings einen guten Ausgleich mit ruhigeren Passagen. Auch bekommt der Film einen Hauch von Romantik gen Ende, diese wird allerdings überschattet von einem zuvor passierenden tragischen Ereignis.
„Maze Runner 3 – Die Auserwählten in der Todeszone“ ist ein spannendes, packendes und mitreißendes Epos-Finale. Die Handlung ist nicht vorhersehbar und Wendungen kommen sehr überraschend – alte Bekannte kommen und liebgewonnene Freunde gehen. Das dramatische und hochemotionale Finale ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit viel Action. Zwar hat das Fantasy-Drama keine tiefsinnigere Geschichte (bis auf wenige Sequenzen), aber es ist beste Unterhaltung, nicht nur für junges Publikum. Der irreale Fantasy-Kontext wirft uns in eine Welt, die reale Werte wie Loyalität, Freundschaft und Menschlichkeit zu vertreten versucht.
In seiner erzählerischen Qualität kommt der dritte Teil zwar nicht ganz an den Anfang der Saga heran, aber er ist definitiv besser als der 2. Teil. Einige Todesszenen waren meiner Meinung nach überflüssig, aber man wollte sich damit wohl nah am Buch halten. Hier hätte ich mir mehr künstlerische Freiheit gewünscht und eine Abweichung vom Buch erhofft. Hoch anzurechnen ist den Filmemachern aber der Entschluss, den letzten Roman nicht – wie derzeit in Hollywood in Mode – in zwei Filme zu teilen.
Alles in allem ist der „Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone“ ein äußerst gelungener Ausklang einer beeindruckenden und faszinierend Reise in eine Dystopie mit Happy End.