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BLOGBUSTER: Spider-Man: Homecoming

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INHALT

Peter (Tom Holland) ist nach wie vor ganz begeistert von seinem Abenteuer mit den Avengers, und muss immer wieder daran denken. Das macht den für einen Wissenschaftsfan wie Herrn Parker ohnehin schon nicht gerade leichten Highschool-Alltag nicht unbedingt erträglicher – schließlich fühlt er sich, seit er an der Seite von Iron Man & Co. gekämpft hat, zu Höherem berufen.

Irgendwann hat er keine Lust mehr, sich ausschließlich Kleinkriminellen zu widmen und will stattdessen seinem Mentor Tony Stark (Robert Downey Jr.) beweisen, dass er das Zeug dazu hat, um mit den Großen mithalten zu können.

Da kommt ihm der Vulture (Michael Keaton) gerade recht, oder ist dieser etwa eine Nummer ZU groß für ihn?

(Solltet ihr auch wirklich alles Wichtige rund um die neue Spinne erfahren wollen, lohnt es sich vielleicht für euch, zunächst einen Blick auf den zweiten Marvel-Vorschau-Teil zu werfen, der bereits vor einiger Zeit auf dem CineStar-BLOG veröffentlicht wurde, und wenn euch nach dem Lesen dieser beiden Beiträge noch nach weiterem Lesestoff sein sollte, ist womöglich diese ´Wonder Woman‘-Rezension genau das Richtige für euch.. 😉 )

 

LOB, KRITIK UND MEHR (INKLUSIVE DIE DARSTELLER)

Nach Toby Maguires Trilogie und Andrew Garfields Doppelpack ist es also jetzt Shootingstar Tom Holland (´The Impossible – Nichts ist stärker als der Wille, zu überleben´), der sich von Hochhaus zu Hochhaus schwingt und außerdem den Beweis erbringen soll, dass das MCU dringend einen Spider-Man gebraucht hat.

Tja, und wer ´Spider-Man: Homecoming‘ gesehen hat, kann durchaus zu der Überzeugung kommen, dass dem tatsächlich so ist, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Wenn man sich einmal anschaut, welche Movies mittlerweile alle Teil des Marvel Cinematic Universe sind, fällt auf, dass man die ganzen Street-Helden wie Daredevil, Jessica Jones oder Luke Cage quasi ausgelagert hat – die Genannten sind allesamt die Protagonisten in ihrer eigenen Netflix-Serie und demnächst sogar gemeinsam mit der Iron Fist als Defenders im Einsatz.

Was die große Leinwand anbetraf, lautete bislang das Marvel-Motto: größer, monumentaler, intergalaktischer! (Okay, es gab auch ´Ant-Man´, aber Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. 😉) Mit der Heimkehr des Wandkrabblers schaltet man nun mehrere Gänge zurück, ohne jedoch komplett auf ein Feuerwerk zu verzichten.

Auf diese Weise wird das Kinotreiben des Entertainmentgiganten noch einmal facettenreicher, und mit Black Panther und Captain Marvel stehen bereits zwei Heroen in den Startlöchern, die ebenfalls neue Akzente setzen werden – insbesondere im letztgenannten Fall werden diese zwar sicher wieder etwas überdimensionaler ausfallen, sich allerdings sicher dennoch das Attribut neu verdienen.

Kurz gesagt: Das neueste Spidey-Adventure, für das Regisseur Jon Watts  (´Cop Car‘ oder ´The Onion News Network‘) verantwortlich zeichnete, sorgt für etwas Abwechslung, und Abwechslung kann einem mittlerweile derart großen Universum definitiv nicht schaden!

2. Der Hauptdarsteller selbst ist das nächste große Plus des Abendfüllers, überhaupt die Idee, einen derart jungen Peter Parker ins Zentrum der Handlung zu stellen und dennoch nicht erneut dessen klassische Origin-Story zu erzählen.

Tom Holland ist ungemein sympathisch und schafft es, diesen für den (in der Vor-´Avengers‘-Zeit) wahrscheinlich bekanntesten Marvel-Helden so typischen Humor als dessen Markenzeichen zu reetablieren, ohne dass dadurch die nachdenkliche, manchmal etwas unbeholfene beziehungsweise tollpatschige, jedoch auch gleichzeitig sehr herzliche Seite der ikonischen Figur zu kurz kommt.

Dies hat selbstredend auch mit seinen Anspielpartnern zu tun: Dass er sehr gut mit Robert Downey Jr. harmoniert, konnte man schon in ´The First Avenger: Civil War‘ beobachten; dass dies auch für Marisa Tomei (´The Wrestler – Ruhm, Liebe, Schmerz´ oder ´Crazy, Stupid, Love.´), die neue Tante May, gilt, ebenfalls.

Allerdings müssen an dieser Stelle auch zwei weitere Jungstars Erwähnung finden, die ihre Sache ebenfalls mehr als ordentlich gemacht haben: Allen voran Disney-Serien-Star Zendaya, die bald in ´Greatest Showman‘ sehr akrobatisch unterwegs sein wird, und deren Karriere immer mehr Fahrt aufzunehmen scheint, sowie Newcomer Jacob Batalon als Ned (´North Woods‘), der, als er herausfindet, dass sein bester Freund der Mann hinter der berühmten Maske ist, erst einmal den Lego-Todesstern fallen lässt. 😉

3. Tja, und vor allem hat man sich nicht nur in der Wahl des Antagonisten, sondern auch in der des Schauspielers, der ihn verkörpern soll, bei Sony respektive Marvel fast selbst übertroffen.

Michael Keaton war 1989 der Star in ´Batman‘ sowie 1992 der in ´Batmans Rückkehr‘, und nach dem weltweiten Erfolg dieser für das Genre wegweisenden Titel richtig gut beschäftigt, bevor es etwas ruhiger um ihn wurde, bis er dann 2014 mit seiner Hauptrolle in ´Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)‘ sein ganz großes Comeback feierte.

Der Mann, der zunächst der vielleicht größte Held aller Zeiten war, spielt also viele Jahre später einen Mann, der auch einmal einen extrem berühmten Helden verkörperte, was sein Leben positiv wie negativ beeinflusste, um dann beinahe folgerichtig die Seiten zu wechseln, und zwar im doppelten Sinne: Der einstige DC-Heroe wird über die Zwischenstation Birdman zum Vulture (oder Geier), einem Marvel-Schurken.

Es ist aber selbstredend nicht nur die hier skizzierte Metaebene, sondern auch schlicht die Tatsache, dass Keaton ein exzellenter Schauspieler ist, der nicht ohne Grund 2015 und 2016 für einen Oscar nominiert war, die seine Verpflichtung so hervorhebenswert macht. Man nimmt ihm absolut ab, dass er Lust darauf hatte, das Hero-Business noch einmal von der anderen Seite zu erleben.

Hinzu kommt, dass der Geier einer der ersten Bösewichte war, mit dem es die Spinne vor vielen Jahrzehnten in den Comics zu tun bekam, was wunderbar zu diesem Neustart passt, der überdies nicht in die Kategorie Weltenvernichter mit unvorstellbaren Kräften fällt und der außerdem verhältnismäßig alt ist, was bedeutet, er ist wirklich in jederlei Hinsicht das absolute Gegenteil von dem jungen Spider-Man und damit gleichzeitig dessen idealer Gegenspieler.

Wer so viel Positives berechtigterweise zur Sprache bringt, muss jedoch auch so ehrlich sein und auf ein paar Dinge hinweisen, die man nicht übergehen darf, wenn einem an einer differenzierten Besprechung gelegen ist:

1. Die Story ist relativ überraschungsarm und relativ vorhersehbar. Die starke Fokussierung auf die Hauptcharaktere lässt diese Entscheidung durchaus nachvollziehbar erscheinen und aufgrund des unsichtbaren zweiten Untertitels des Films (Herz und Humor) werden sicherlich viele einfach geflissentlich darüber hinwegsehen, was man auch verstehen kann; erwähnt werden muss dieser Umstand aber dennoch.

2. Es wird ganz bestimmt Kinogänger geben, die nach diesen 134 Minuten aufstehen, nach Hause gehen und sich anschließend fragen werden, ob es nicht doch etwas früh für den nächsten Blockbuster mit der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft war, und auch das könnte man niemandem verübeln.

Denn insbesondere in einer Zeit, in der viele bereits einen in naher Zukunft durch all die neuen Erdenretter, die die beiden großen Konkurrenten Marvel und DC in immer kürzeren Abständen aus dem Hut zaubern, ausgelösten Superhero-Overkill befürchten, ist es durchaus nachvollziehbar, dass einen die dritte Version ein und desselben Helden innerhalb von knapp 10 Jahren (von ´Spider-Man 3‘ an gerechnet) letztlich doch irgendwie zu der Beantwortung der Frage (für sich) zwingt, ob es diesen Restart unbedingt gebraucht hätte.

FAZIT

´Spider-Man: Homecoming‘ ist kurzweilig, macht Spaß, sieht – wie immer – ausgesprochen gut aus und hat einen tollen Pro- sowie einen starken Antagonisten.

Allerdings ist er aber auch wieder ein Movie, der sich um den Mann dreht, der an Wänden hochkrabbeln kann und der sich darüber hinaus nicht unbedingt dadurch auszeichnet, die innovativste Handlung ever zu haben. Wen das jedoch nicht stört, wird definitiv seine Freude mit Spidey Nummer 3 haben!

 

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